Mobilfunkstandard 5G –

5G - Die Voraussetzung für das "Internet der Dinge" scheint ohne öffentliche Diskussion eingeführt zu werden!

Schon im März 2019 sollen die neuen Frequenzen und Lizensen des neuen Mobilfunkstandards 5G durch die Bundesnetzagentur versteigert werden. Interessanterweise klagen die drei großen deutschen Bieter, die Telekom, Vodafone und Telefonica dagegen, nicht weil sie 5G nicht wollen, sondern weil Ihnen die zentrale Auflage, bis 2022 die Bundesrepublik flächendeckend zu versorgen, zu ambitioniert erscheint.

Zur Technik und Physik von 5G werde ich hier nichts weiter schreiben, das kann in unzähligen Foren und Seiten nachgelesen werden, z.B. https://www.telekom.com/de/konzern/details/das-ist-5g-350940

Wo bleibt die öffentliche Diskussion?

Mich beschäftigt hier die Frage, wieso zu diesem hochgradigen technischen Quantensprung mit erheblichen Auswirkungen auf den Menschen, die Landschaft und das angepeilte Verhalten keine öffentliche Diskussion wahrzunehmen ist. Vorangetrieben wird dieses 5G mit dem erklärten Ziel, das „Internet der Dinge“ zu realisieren: autonome Autos, smart-home-Entwicklungen, selbst kommunizierende Maschinen und Fabrikanlagen, sowie Alltagsdinge, Dünge- und Saatentwicklungen in der Landwirtschaft („Internet bis zur letzten Milchkanne“), und…und…

Einige verschwörungstheoretische Überlegungen sind auch – wenn man etwas recherchiert – wahrzunehmen, die dramatisierend davor warnen, daß Eliten uns mit finsteren Absichten überwachen wollen. Derartige explizit finstere Absichten unterstelle ich niemand, aber es sind ökonomische und technologische Intentionen, die hier dieses Leitbild einer Industrie 4.0 vorantreiben. Die ersteren, weil sie gigantische Umsätze durch diese neue Technologie erwarten und es den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken soll, die zweiteren, fasziniert von technischen Möglichkeiten „Alles funkt mit allem“… und davon träumen, dass irgendwann der Mensch nicht mehr mühsam Hand anlegen muss. Politisch scheint ew hier keine Gegenströmung zu geben. Wie immer wird alles nur langsam und sukzessive voranschreiten. Zuerst werden die Ballungsräume versorgt, dann beschwert sich die ländliche Industrie und Kommunalpolitik, mit der Befürchtung abgehängt zu werden. Wenn die Lizensen ersteinmal versteigert sind und der Staat einige 100 Milliarden eingenommen hat, ist er in der Pflicht, den Ausbau auch politisch zu ermöglichen. Auch wenn betroffene Teile der Bevölkerung aufschreien (wenn der xte Sendemast in ihr Dorf kommt), gibt es dann kein zurück. Es werden die gleichen Prozesse ablaufen, wie aktuell bzgl. des Ausbaus der Glasfaserleitungen.

Wo liegen die großen Gefahren?

  1. Mit dem 5G-Standard muss eine immense Dichte von Sendemasten installiert werden. Die offizielle Rede ist von 40 – 50000 in Deutschland, d.h. in Ballungsgebieten braucht es alle 10-12 Häuser einen Funkmasten, auf Bundesstraßen wird ca. jeder Kilometer einer erbaut werden müssen. Was dies zum einen architektonisch und landschaftsästhetisch bedeutet, kann mensch bisher kaum erahnen. (Man denke an Nord-Südlink, die Stromtrasse, die durch Deutschland gerade geplant wird auf wenigen Trassen, in der Breitenwirkung nicht vergleichbar mit unseren tausenden Kilometern von Autobahnen und Bundesstrassen)
  2. Die Frage der Gefährlichkeit dieser hochfrequenten Strahlung ist noch kaum erforscht. Auf jeden Fall wird die Intensität der Strahlung verhundertfacht, die Sendeleistung vertausendfacht, ohne bisher ausreichende Befunde über Gesundheitsbelastungen eruiert zu haben (die WHO sieht begrenzte Hinweise auf eine krebserzeugende Wirkung). 180 internationale Wissenschaftler und Ärzte (30 aus Deutschland) haben bereits 2017 ein Moratorium für den Ausbau von 5G gefordert.
  3. Wer will und wer braucht ein Internet der Dinge wirklich? Viel Spott wird heute über funkende volle Windeln und bei amazon selbstbestellende Kühlschränke verbreitet. Dass aber in absehbarer Zeit Chips in viele Alltagsgegenstände eingebaut werden, damit man sie dann per 5G ansteuern kann und sie selbst Daten und Informationen senden, ist ein Horrorszenario, für Technofreaks ein Schlaraffenland. Das Thema des autonomen Autofahrens ist zu groß für hier, darauf werde ich speziell nochmal eingehen. „Smart cells“ sollen laut Telekom überall in den Städten installiert werden, in Straßenlaternen, Werbetafeln, Ampeln, d.h. kleinere spezifische Sendeapparaturen, um zielgenau („face-area-Antennen“) die Sendeleistung zu ermöglichen. Jede dieser funkenden „Internet-Dinge“ hat als Gefahr: a) eine gewisse Strahlung, deren Wirkung auf den Menschen weitgehend unerforscht ist, b) wir verlernen Handgriffe und Tätigkeitsabläufe, die dann automatisiert erfolgen c) diese Handgriffe bedeuten immer ein mehr an möglicher Kontrolle der Unternehmen, Behörden, etc., d) diese Funkapparaturen müssen dauernd upgedatet werden (Erneuerungen und Sicherheitslücken), e) sie sind eine natürliche Zielscheibe für hackerangriffe, die dann wiederum mit immenser Sicherheitsarchitektur geschützt werden müssen und f) es entstehen ungeahnte Überwachungsmöglichkeiten für potentiell autoritärere Regierungssysteme, falls Datenschützer und Kontrollorgane entweder versagen oder ausgemustert werden .
  4. 80% aller Patente für 5G sind im Besitz von Huawei, dem chinesischen Großkonzern und Handyhersteller. Im Augenblick kann in Deutschland kein 5G ohne existentielle Teile von Huawei mit verbaut zu werden. Auch die Regierung sieht durchaus die Gefahr einer digitalen Einflussnahme von China, deren Datenschutzverständnis ein ganz anderes ist. Durch häufige Updates lassen sich hier Trojaner und ähnliches aufspielen, wenn ein staatsnaher chinesischer Konzern an den technischen Hebeln der Macht sitzt. Man mißtraut Huawei (viele Klagen gegen den Konzern in den USA) durchaus, ist aber in der Zwickmühle, weil offenbar bisher keine anderen Technologieführer in diesem Bereich existieren, andererseits man ja von der Wirtschaft massiv aufgefordert ist, 5G eher heute als morgen einzuführen.

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